100 Jahre IKA-Werke
Auf über 100 Jahre Firmengeschichte blicken jetzt die IKA-Werke GmbH & Co. KG in Staufen zurück. Das 1910 als Lieferant für Apotheken und Krankenhäuser gegründete Unternehmen zog 1942 aus dem zerbombten Köln nach Staufen im Breisgau. Dort entwickelte es sich rasch zum Weltmarktführer für Labortechnik sowie Dispergier-, Rühr- und Knetmaschinen. Heute arbeiten bei IKA über 800 Mitarbeiter an acht Standorten auf vier Kontinenten.Die Wiege der heutigen IKA-Werke stand in der Kölner Altstadt. Dort gründeten der Kaufmann Curt Janke und der Apotheker Max Kunkel am 1. Januar 1910 die "Handelsgesellschaft pharmazeutischer Bedarfsartikel Janke & Kunkel OHG". Hauptabnehmer waren Labore, Apotheken und Krankenhäuser.
Den Ersten Weltkrieg und die darauf folgenden Jahre der Inflation und der Wirtschaftskrise überstanden Janke und Kunkel mit immer neuen Produkten und Ideen. Ein Schnell-Elektrolysenstativ, Laborrührer, Heizplatten und ein Kalorimeter zur Heizwertbestimmung von Brennstoffen waren damals die Verkaufsschlager. 1929 traten Herbert und Wilfried Leiberich in die Geschäftsleitung ein; 1931 stieß René Stiegelmann senior hinzu. Die Familien Janke und Kunkel schieden 1937 aus dem Unternehmen aus.
In der "Nacht der 1000 Bomber" versanken am 31. Mai 1942 mit weiten Teilen Kölns die Büro- und Produktionsräume der Janke & Kunkel KG in Schutt und Asche. Viele Maschinen waren zerstört, alle Verwaltungsunterlagen und technischen Zeichnungen verbrannt. Weil in Köln mit einem schnellen Wiederaufbau nicht zu rechnen war, entschieden sich die Gesellschafter, im südbadischen Staufen neu anzufangen. Sie mieteten Gebäude und bauten mit der Kölner Belegschaft wieder Laborgeräte. Kurz vor Kriegsende, im April 1945 wurde Staufen französisch besetzt. René Stiegelmann sen. baute als französischer Staatsbürger schnell gute Kontakte zu den Besatzungsbehörden auf. So entging das Unternehmen der Demontage und konnte in Zeiten von Materialknappheit in geringem Umfang produzieren.
Nach der Währungsreform 1948 startete Janke & Kunkel mit einem modernisierten und erweiterten Fabrikationsprogramm in die Wirtschaftswunderjahre. Zur wichtigsten internationalen Fachmesse, der ACHEMA, die 1950 wieder stattfand, trug das rundum erneuerte Programm erstmals den Namen IKA. Entstanden war er aus den Initialen der Firma Janke & Kunkel. IKA florierte, und bald wurden die Fabrikgebäude in der Ortsmitte Staufens zu eng. 1965 zog das Unternehmen in einen großzügigen Neubau im Industriegebiet .
René Stiegelmann jun., der 1980 in die Geschäftsleitung der damaligen Janke & Kunkel GmbH & Co.KG, IKA Maschinenbau, eingetreten war, übernahm 1991 die Gesamtgeschäftsleitung. Er ließ die Produktlinien überarbeiten, legte das Augenmerk auf neueste Technik und - was in dieser Branche neu war - auf das Design. Seither fallen in fast jedem Labor der Welt die eleganten blauen IKA-Geräte angenehm ins Auge.
Export spielte bei IKA immer eine große Rolle, und so gründete das Unternehmen auch im Ausland Fabriken. Die erste bereits 1985 im US-amerikanischen Cincinnati (Ohio). Heute hat "IKA-Works, Inc." seinen Sitz in Wilmington (North Carolina). 1995 entstand "IKA-Works Asia" in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. 1999 eröffnete im chinesischen Guangzhou die dritte ausländische Produktionsstätte. Gleichzeitig wurde in Japan die Vertriebsniederlassung IKA Japan gegründet. 2009 schließlich begann das 2001 als Vertriebsniederlassung gegründete IKA Indien mit der eigenen Produktion. Mit zwei neuen Niederlassungen in Brasilien und Korea baut IKA 2012 und 2013 seine Präsenz auf den Weltmärkten weiter aus.
Geforscht und entwickelt wird weiterhin im Stammhaus in Staufen. Dort entstehen auch die Rühr-, Misch- und Knetmaschinen für Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.
Zurzeit investiert IKA in Staufen massiv in Neuentwicklungen und in die Kundenbetreuung. "International aufgestellt und mit neuen Produkten startet unser Traditionsunternehmen in sein zweites Jahrhundert", blickt Inhaber und Geschäftsführer René Stiegelmann optimistisch in die Zukunft.
Broschüre 100 Jahre IKA